Pollenflug: Kraftprobe für die Augen
Augenärzte empfehlen dringend: Jede Bindehautentzündung ernst nehmen! Oft verbergen sich keine Allergien, sondern schwerwiegende Augenkrankheiten dahinter
Alle Jahre wieder im Frühling: Kraftprobe für Allergiker, denn kaum fliegen die ersten Pollen, jucken und brennen die Augen. Bindehautentzündung heißt die Diagnose, die bei Menschen, die an Heuschnupfen leiden, saisonal auftritt. Das sogenannte "Rote Auge" ist die häufigste Augenerkrankung, die neben Allergien auch viele andere Ursachen, wie z.B. Zugluft oder Rauch, Bakterien und Viren, Fremdkörper oder Allgemeinerkrankungen haben kann. Da sich hinter jeder Bindehautentzündung auch schwerwiegende Augenkrankheiten, wie z.B. eine Regenbogenhautentzündung oder ein grüner Star verbergen können, hat der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) noch einmal darauf hingewiesen, dass Betroffene bei einer Bindehautentzündung unbedingt einen Augenarzt aufsuchen sollten. Denn bei jeder Bindehautentzündung, die länger als 24 Stunden unbehandelt andauert oder aufgrund von Eigendiagnose falsch behandelt wird, besteht die Gefahr, dass die Augen einen irreparablen Schaden nehmen.
Wenn die Augen jucken und brennen
Augenbrennen, Jucken, Kratzen oder Fremdkörpergefühl sind die typischen Beschwerden einer Bindehautentzündung. Auffälligstes Merkmal sind die roten Augen, denn die Blutgefäße der Bindehaut schwellen durch die Entzündung an. Oft sind morgens die Lider verklebt, Schleim und Sekret auf der Hornhaut trüben die Sicht. Das "Rote Auge" kann neben Allergien und Umweltreizen, Bakterien und Viren, auch durch Verletzungen oder anderweitige Entzündungen im Auge hervorgerufen werden. In jedem Fall sollten die vielfältigen möglichen Ursachen der Bindehautentzündungen von einem Augenarzt untersucht werden, um mögliche Langzeitschäden am Auge zu vermeiden.
Warnsignal Bindehautentzündung: Nicht selten stecken schwerwiegende Augenkrankheiten dahinter
Nicht immer sind die entzündeten,
roten Augen Ausdruck einer allergischen Reaktion oder das Ergebnis von entzündungsfördernden
Umweltreizen. Vielmehr ist die vermeintliche Bindehautentzündung oft nur Symptom
einer anderen Augenkrankheit. So werden auch Verletzungen der Hornhaut, Regenbogenhaut
oder Lederhaut sowie Entzündungsprozesse in anderen Bereichen des Auges von
den Betroffenen zunächst als unangenehme, aber vermeintlich harmlose Bindehautentzündung
wahrgenommen und der Arztbesuch erst einmal verschoben. Augenschmerzen, die
als tief liegend empfunden werden, Sehverschlechterung oder eine einseitige
Veränderung der Pupillen können signalisieren, dass sich hinter der scheinbaren
Bindehautentzündung eine ernstere Augenerkrankung verbirgt. Spätestens wenn
diese Warnsignale auftreten, sollten die Betroffenen unbedingt einen Augenarzt
aufsuchen, da die Beschwerden ernster Augenkrankheiten teilweise nicht von denen
einer harmlosen Bindehautentzündung zu unterscheiden sind. Oft können ir reparable
Augenschäden dann nur noch vermieden werden, wenn der Arzt schnell die richtige
Behandlung einleitet. Besondere Gefahr geht von der plötzlichen Steigerung des
Augeninnendrucks aus, dem sogenannten akuten Glaukomanfall, der auch Symptome
einer Bindehautentzündung aufweisen kann und deshalb oft unterschätzt wird.
"Geraden", warnt Dr.med. Georg Eckert, Vorsitzender des Presserates
des BVA.
![]() Allergie - Stop. von Hermann Geesing |
